27.11.2022, SWR 2, 14:05 Uhr
Petra Kelly war die schillerndste Figur der Ökologie-, Friedens- und Anti-Atom-Bewegung der 1970er- und 80er-Jahre. Die Mitbegründerin der Partei Die Grünen agierte global als Menschenrechtsaktivistin, Feministin, radikale Pazifistin sowie als einflussreiche Unterstützerin der DDR-Bürgerrechtsbewegung. Kelly war international sehr erfolgreich und medial präsent: So galt sie laut dem britischen »Guardian« als zweitmächtigste Frau Europas nach Margaret Thatcher. Mit dem Einzug der Grünen in den Bundestag 1983 geriet sie jedoch in ihrer Partei zunehmend ins Abseits. Unbeirrbar und kompromisslos kämpfte die streitbare Politikerin in der Öffentlichkeit für eine bessere Welt. Dabei ging sie nahezu keinem Konflikt aus dem Weg. Dennoch scheiterte Petra Kelly bei den Grünen. Nicht nur aufgrund ihrer Person und ihres unnachgiebigen Wesens, sondern auch aufgrund des zermürbenden Flügelkonflikts zwischen sogenannten »Fundis« und »Realos«, denen sie sich gleichermaßen nicht zugehörig fühlte. Vito Pinto hat zahlreiche Interviews und Reden von Petra Kelly gehört, Texte aus ihrem Archiv gesichtet und Schlüsselmomente daraus ausgewählt. Anhand von diesen Originalmaterialien zeichnet die Sendung das Leben der Politikerin nach.
Petra Kelly wurde 1992 von ihrem langjährigen Partner Gert Bastian getötet.
Sie wäre am 29. November 75 Jahre alt geworden, ihre Ideen und ihr Wirken hallen bis heute nach.
Es sprechen: Anne Müller und Philipp Schepmann
Regie: Iris Drögekamp
Redaktion: Mareike Maage
Das Feature steht nach der Ursendung in der SWR- und ARD-Audiothek zum Nachhören und zum Download bereit.
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